- Boarding-Time - https://www.boarding-time.de -

Odos Ippoton (Ritterstraße)

Tagsüber wimmelt es auf der noch komplett erhaltenen mittelalterlichen Wohnstraße meist nur so von Touristen. Nur in der Frühe oder am Abend ist es hier noch nicht so überlaufen und man kann in Ruhe die Straße entlangschlendern und die herrlichen spätgotischen Ordenshäuser bewundern.

Zwischen dem Großmeisterpalast und der Kirche Panagia tou Kastrou erstreckt sich mit der Odos Ippoton bzw. Ritterstraße auf eine Länge von etwa 250 Metern eine der wohl besterhaltenen mittelalterlichen Straßen Europas.

Hier reihen sich einige imposante Gebäude aneinander, die alle einheitlich aus ockerfarbenem Stein errichtet wurden und größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammen, als Rhodos der Hauptsitz des Johanniterordens (Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem) war. Wenn man vom Großmeisterpalast kommt und in Richtung Hafen geht, betritt man die Ritterstraße zunächst über die Loggia St. Johannes, die eine Art Eingangstor bildet. Daran schließen sich die verschiedenen Herbergen der Johanniterritter an, in denen die verschiedenen „Zungen“ residierten. Die wohl prächtigste Herberge bildet dabei die Auberge de France, die 1492 erbaut wurde und heute die französische Botschaft beherbergt. Zwischen der Herberge der Franzosen und der Herberge der Provence liegt die kleine Agia Triada-Kirche, die ursprünglich einmal dem Hl. Michael geweiht war und während der Türkenzeit zu einer Moschee umgebaut wurde. Das Ordenshospital der Johanniterritter, das heute das Archäologische Museum beherbergt, liegt am Ende der Straße kurz vor dem Hafentor.

Obwohl die Paläste nach der türkischen Eroberung von Rhodos größtenteils zu Wohnhäusern reicher türkischen Familien umgebaut wurden und mit hölzernen Erkern versehen wurden oder zu Bädern und Moscheen umgebaut wurden, konnten sie anhand alter Zeichnungen in der italienischen Besatzungszeit wieder originalgetreu restauriert werden, so dass die Straße heute das Herzstück der mittelalterlichen Altstadt und des UNESCO-Weltkulturerbes bildet. An den Hausfassaden kann man noch heute die Wappen des Johanniterordens und der Großmeister der jeweiligen Herbergen erkennen. Das Kopfsteinpflaster der Straße, das von unzähligen Füßen während der Jahrhunderte an vielen Stellen schon glatt und rutschig getreten ist, vervollständigt den mittelalterlichen Eindruck.

Heutzutage sind in den Gebäuden Büros von städischen und kulturellen Einrichtungen und Botschaften untergebracht, so dass man die sicher prächtigen Räume der Gebäude leider nicht besichtigen kann. Nur durch die Torbögen kann man versuchen, ein wenig in die Innengärten der Paläste hineinzuspähen. Das Gebäude am Ende der Straße kurz vor dem Hafen beherbergt das Touristenbüro von Rhodos.

Man sollte am besten die Zeit zwischen 10 und 15 Uhr meiden, da die Straße dann oft hoffnungslos von Touristen überlaufen ist. Außerdem ist das Licht am Morgen oder am Abend schöner und die Sommerhitze dann erträglicher.

Lage: Odos Ippoton, Rhodos (Altstadt), Rhodos 851 00