Für die Anglikanische Kirche ist Canterbury Cathedral das Zentrum des Glaubens und ein wichtiger Wallfahrtsort. Hier residiert der Erzbischof von Canterbury, das geistliche Oberhaupt der Anglikaner, der das Recht besitzt, den englischen König zu krönen.
Ein Benediktinermönch namens Augustinus gründete hier bereits 597 die erste Kathedrale Britanniens und wurde zum ersten Bischof von Canterbury ernannt. Nach einem Brand 1067 wurde die Kathedrale in mehreren Bauabschnitten bis 1130 mit romanischen, früh- und spätgotischen Elementen wiederhergestellt.
Im Jahre 1162 wurde Thomas Beckett – der ehemalige Lord Chancellor und Jugendfreund von König Henry II. – Erzbischof von Canterbury. Als er allerdings 1170 hier in der Kathedrale ermordet wurde – er vertrat in der Zwischenzeit offenbar zu kompromisslos die Interessen der Kirche gegen den König – begann zu seinem Grab ein wahrer Pilgerstrom, was ihn später zu einem Märtyrer und Heiligen machte.
Leider ist Canterbury heutzutage weniger von Pilgern als von Busladungen an Touristen belagert, doch sollte man sich dieses architektonische Prachtstück mit dem 75 Meter hohen Turm, das vom 11. bis ins 15. Jhdt. immer wieder umgebaut, verändert und verschönert wurde, nicht entgehen lassen. Am meisten Ruhe hat man recht früh am Tag oder gegen Abend.
Seit 1988 wird die Kathedrale von Canterbury in der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe geführt.
Lage: Im Zentrum von Canterbury (Cathedral House, 11 The Precincts, Canterbury CT1 2EH)
Link: canterbury-cathedral.org