Die kleine Marktstadt Corwen ist eng mit Owain Glyndwr verknüpft und ein Reiterstandbild auf dem Marktplatz erinnert heutzutage an ihn. Der Name Corwen bedeutet „die weiße Kirche“ und weist auf die Kirche St. Mael und St. Sulien hin, die ihren Ursprung im 12. Jahrhundert hat.
Bei Corwen weitet sich das Tal des Dee und bildet eine breite Ebene unterhalb der Berwyn Hills. Es ist als „Crossroads of North Wales“ bekannt, da es direkt am Weg zwischen London und Holyhead liegt. Die Stadt war einst ein Zentrum für Viehhändler und Viehzucht und florierte vor allem in viktorianischer Zeit. Als Kreuzungspunkt zweier Eisenbahnlinien war Corwen ein bedeutender Verkehrknotenpunkt zwischen der Nord- und Westküste von Wales.
Seit 2007 steht auf dem Marktplatz von Corwen ein Reiterstandbild von Owain Glyndwr, des walisischen Nationalhelden und „letzten Fürsten von Wales“, der aus dem Dee Valley stammt und von hier aus im Jahr 1400 seine 14 Jahre andauernde Rebellion gegen die englische Vorherrschaft begann. Zu seinen Ehren findet jedes Jahr am 16. September am Owain-Glyndwr-Tag eine Parade statt.
Die Kirche St. Mael und St. Sulien, die auf einem kleinen Hügel inmitten eines alten Friedhofs liegt, stammt aus dem 12. oder 13. Jahrhundert, wurde aber wohl schon früher gegründet. Sie ist den keltischen Heiligen St. Mael und St. Sulien gewidmet, die im 5. Jahrhundert in Wales lebten. Die beiden Heiligen sind in einem Buntglasfenster rechts und links von Christus dargestellt. Der Taufstein stammt wohl aus dem 9. Jahrhundert und ein Kreuz, das an der südlichen Tür der Kirche zu sehen ist, ist der Legende nach ein Abdruck des Dolches von Owain Glyndwr. Auf dem Friedhof ist der Schaft eines Hochkreuzes aus dem 9. Jahrhundert zu sehen, wer ein wenig Zeit hat, kann hier auch versuchen, die teils originellen Inschriften auf den Grabsteinen zu entziffern.
Lage: Ortszentrum und Standbild von Owain Glyndur: Green Lane/Ecke A5, Corwen, Corwen LL21 0DL; Kirche St. Mael and St. Sulien: 6-7 Mill Street, Corwen LL21 0AU
