Clearwell Caves

Lambsquay Road, Clearwell, Gloucestershire GL16 8JR

Das muss man gesehen haben!

Im Bergbaumuseum der Clearwell Caves erlebt man nicht nur eine beeindruckende Erfahrung unter der Erde, man kann hier auch eine Reise durch die über 4500jährige Geschichte der Eisenerz- und Ockermine unternehmen.

Vor etwa 180 Millionen von Jahren entstand hier im Forest of Dean dieses über 250 ha große natürliche Höhlensystem, in dem sich nahe der Oberfläche Eiseneinlagerungen befinden. Seit über 4500 Jahren werden hier Eisenerze zur Herstellung von Waffen, Werkzeugen oder Maschinen abgebaut. Außerdem ist die Höhle für ihre pulverförmigen Ockerpigmente in vielen seltenen Tönen von Gelb über Orange, Braun oder Rot bis Purpurfarben bekannt, die auch heute noch in der Künstlerwelt beliebt sind und die der Höhle ihre charakteristische orangerote Färbung verleihen.

Die Ausbeutung der Minen im Forest of Dean war schon in normannischer Zeit ein besonderes Privileg, das nur die sogenannten „Freeminers“ innehatten. Sie mussten mindestens 21 Jahre alt sein, im sogenannten „Hundred of St. Briavels“ leben und mindestens 1 Jahr und 1 Tag in einer Mine dieser Region gearbeitet haben. Unter dieser Voraussetzung durfte man in diesem Gebiet Mineralien jeglicher Art (auch Gold!) aus dem Boden holen, bearbeiten und verkaufen, gegen eine geringe Gebühr an die Krone. Dieses Privileg besteht bis heute!

Seit dem Mittelalter und vor allem während des 19. Jahrhunderts bis nach dem 2. Weltkrieg wurde in den Minen systematisch Erz abgebaut. Heute gehören die Höhlen Jonathan Wright, einem der letzten Freeminer der Region. Seit 1968 werden die Minen nur noch zu Ockergewinnung genutzt und sind der Öffentlichkeit als Bergbaumuseum zugänglich.

Bis zu 100 Meter in die Tiefe reichen die 9 Höhlen und Passagen, die teilweise mühseligst mithilfe von Äxten und Pickeln und der Verwendung von Feuer und kaltem Wasser in den Untergrund getrieben wurden. Doch auch der Transport des erzhaltigen Gesteins war Knochenarbeit und wurde von Frauen und sogar von 7jährigen Kindern ausgeführt, die auch „Billy“ Boys genannt wurden – nach dem von ihnen benutzten Karren, in dem rund 30 Kilo Gestein Platz fand.

Auf dem rund 45minütigen Rundgang („Self Guided Tour“) durch die 9 Höhlen lernt man in diversen Ausstellungen und Informationstafeln allerlei Wissenswertes über den Bergbau und die Geologie der Höhle und das Leben der Minenarbeiter. Eine (kostenlose) „Self Guided Tour“ findet ab 15 Personen nach vorheriger Buchung statt. Wer Lust auf mehr Abenteuer hat, kann auch einen durch erfahrene Instruktoren geleiteten „Semi-Deep Level Visit“ oder „Deep Level Visit“ buchen, bei denen man – mit Sicherheitsausrüstung, Helm und Lampe ausgestattet – krabbelnd und kletternd die Höhlensysteme erkundet.

In der größten Höhle, die bis zu 350 Personen fassen kann, finden auch Theateraufführungen, Konzerte oder Weihnachtsveranstaltungen statt. Die Clearwell Caves sind auch beliebtes Filmset für Serien und Filme, wie z.B. „Dr. Who“, „Merlin“ oder „Die Chroniken von Narnia“. Außerdem sind sie Lebensraum einiger Fledermausarten, die abends aktiv sind und sich tagsüber nur selten blicken lassen.

Rutschfestes Schuhwerk und Jacke sollte man dabeihaben, denn die Wege können uneben und rutschig sein und es herrscht ganzjährig eine Temperatur von ca. 10 °C.

Lage: Lambsquay Road, Clearwell, Gloucestershire GL16 8JR

Link: clearwellcaves.com