Eine ganz eigene Atmosphäre hat der Kampos, eine fruchtbare Ebene, die sich südlich der Hauptstadt zwischen den Bergen und dem Meer erstreckt. Hohe Mauern, deren Eingangsportale oft mit marmornen Familienwappen geschmückt sind, verbergen meist prachtvolle Herrenhäuser mit ausgedehnten Obst- und Zitrus-Plantagen. Viele der Innenhöfe sind mit schwarz-weißen Kieseln gepflastert, von denen elegante Freitreppen Zugang zu den Villen bieten. Einige der hölzernen Wasserräder, die einst das Wasser aus den Zisternen auf die Plantagen schaufelten, sind noch gut erhalten.
Die Entstehung des Kampos geht zurück auf die byzantinische Zeit. Doch erst im 16. Jhdt. entwickelte sich der Kampos zu einer prosperierenden Kulturlandschaft mit über 200 Herrensitzen. Die natürlich vorhandenen Wasserressourcen machten es möglich, die von den Genuesern importierten Zitrusbäume systematisch zu kultivieren. Das Türken-Massaker 1822 und das große Erdbeben von 1881 läuteten jedoch den endgültigen Niedergang des Kampos ein. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten begann man wieder, die teils verfallenen Villen zu restaurieren und baute einige sogar zu Restaurants oder Hotels um.
Lage: Etwa 2 km breite und 7 km lange Ebene, ca. 3 km südwestlich von Chios-Stadt; beginnt etwa südlich des Flughafens.