Der Palast der Großmeister des Johanniterordens bestimmt das Stadtbild der Altstadt von Rhodos und ist auch heute noch mit seinen Zinnen und Schießscharten ein äußerst wehrhaft wirkendes und beeindruckendes Gebäude.
In byzantinischer Zeit lag auf dem höchsten Punkt der heutigen Altstadt die Akropolis von Rhodos, in deren Zentrum ein Tempel des Helios stand. Später in byzantinischer Zeit lag hier die Burg des kaiserlichen Gouverneurs. Ein idealer Standort für die Ritter des Johanniterordens, um nach der Eroberung der Insel ihren Großmeisterpalast zu errichten.
Um 1350 wurde mit dem Bau des imposanten, etwa 80 x 75 Meter großen Gebäudes aus rotem Sandstein begonnen, das seitdem das Erscheinungsbild der Altstadt prägt und die einstige Macht des Ordens widerspiegelt.
Nach der Übernahme der Insel durch die Osmanen im Jahr 1522 wurde der Palast als Gefängnis und später auch als Pulvermazagin genutzt. Dieses flog 1856 versehentlich in die Luft und beschädigte den Bau so schwer, dass heute nur noch wenige Teile des ursprünglichen Gebäudes, wie z.B. das Eingangsportal, im Originalzustand erhalten sind.
Erst während der italienischen Besatzungszeit wurde der Palast zwischen 1937 und 1940 im pseudo-mittelalterlichen Stil als repräsentative Residenz zunächst für den italienischen König Vittorio Emanuele III. und später für den Diktator Benito Mussolini wieder errichtet – die allerdings beide den Palast nie besuchten. Dabei nahmen es die italienischen Architekten mit der historischen Originaltreue nicht ganz so genau, so dass im Inneren z.B. antike Mosaike verlegt wurden, die ursprünglich von der Insel Kos stammten. Auch die römischen Statuen aus dem 1. und 2. Jhdt. v. Chr., die heute im von Arkaden gesäumten Innenhof zu sehen sind, stammen größtenteils von anderen griechischen Inseln.
Der Palast wurde 1988 aufwendig restauriert. Heute kann man von den rund 300 Zimmern des Palastes nur knapp 20 besichtigen. Im Erdgeschoss befindet sich eine Dauerausstellung über das Leben in der byzantinischen Zeit und im Mittelalter, eine weitere Ausstellung widmet sich der antiken Stadt Rhodos. Im oberen Stockwerk, das über eine imposante Freitreppe erreicht wird, befinden sich neben den antiken Mosaiken auch mittelalterliche Möbel, Skulpturen und Einrichtungsgegenstände aus der italienischen Besatzungszeit. Man hat von hier aus auch einen schönen Blick über die Altstadt.
Es gibt ein Kombiticket zusammen mit dem Archäologischen Museum.
Lage: Palati tou Megalou Magistrou, Odos Ippoton, Rhodos (Altstadt), Rhodos 851 00
