Die spätminoische Villa in Makrigialos gehört zwar nicht zu den wichtigsten Palästen Kretas, war aber sowohl religiös als auch wirtschaftlich für die Gegend von Makrigialos bedeutsam.
Die spätminoische Villa von Makrigialos stammt aus der Zeit zwischen 1480 und 1425 v. Chr. und wurde vermutlich von einem Feuer zerstört. Sie gehört zu den kleineren minoischen Palästen Kretas, ist aber von der Anordnung der Räume durchaus mit den großen kretischen Palästen vergleichbar und diente neben ihrer religiösen Bedeutung auch zur Kontrolle des Hafens und der Ebene von Makrigialos. Sie wurde in den 1970er Jahren entdeckt und ausgegraben.
Um einen großen Innenhof gruppieren sich labyrinthartig mehrere Räume, Kolonnaden, kleinere Nebenhöfe, Lagerräume und ein Kultraum mit einem großer Altar. Viele Räume waren mit gepflasterten Böden und verputzten Wänden dekoriert und dicke Außenmauern schützten den Palast nach außen.
Vermutlich dienten einige Räume der Villa als Kultstätte, da viele der hier gefundenen Relikte religiöse Motive zeigen. Unter anderem wurde hier ein Specksteinsiegel gefunden, das ein heiliges Boot mit Priesterin, Altar und Palme zeigt (heute im Museum in Agios Nikolaos).
Die Ausgrabung ist eingezäunt und dadurch nicht direkt zugänglich. Außerdem sind hier nur noch wenige Reste der Grundmauern zu sehen, da die landwirtschaftliche Nutzung der Gegend viele Spuren zerstört hat.
Lage: Makrigialos, Kreta 72055 (Ausgrabung im Ort ausgeschildert)